Einwirkungsbereiche der pferdegestützten Therapie

Vorwiegend auf Grund der oben genannten Eigenschaften der Pferde kann ein immens breites Spektrum an Verhaltensauffälligkeiten durch die therapeutische Arbeit mit dem Pferd verbessert werden, u.a.:
mangelnde Konzentrationsfähigkeit,
Ängste,
Beziehungsprobleme,
soziale oder motorische Entwicklungsverzögerungen,
fehlende Empathie,
kein Gefühlsausdruck,
ungenügende verbale Sprache,
Probleme bei der Affektregulation,
Aggressionen,
zu kleine Frustrationstoleranz,
ungenügende soziale Kompetenzen und
Schwierigkeiten am Gruppenleben teilzunehmen,
besonderes Essverhalten,
mangelnde Selbst- und Fremdwahrnehmung,
körperliche Beeinträchtigungen sowie daraus resultierende Folgen
für die Integration in der Peergruppe,
Umgang mit den Folgen traumatischer Erlebnisse
etc.
Der therapeutisch begleitete Umgang mit Pferden bietet auch präventive Maßnahmen für von Entwicklungsbehinderung bedrohte Menschen und Wiedereingliederung in den sozialen Bereich im Sinne von tertiärer Prävention.
EINWIRKUNGSBEREICHE:

Motorik & Körpergefühl:
□ Förderung der Bewegungsfreudigkeit und Bewegungskoordination
□ Entspannung angespannter und Aufbau schwacher Muskultur
□ Verbesserung der Psychomotorik (Mimik, Gestik, Sprache)
Kognitionen & Lernen:
□ Förderung der Fähigkeit zur Analyse sozialer Situationen
(durch Beobachten des Tieres)
□ Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Emotionen durch
Kontaktsituation am Tier
□ Entwicklung von neuen Umgangsformen mit Menschen
Wahrnehmung:
□ Verbesserung der Wahrnehmungsdifferenziertheit und –qualität
durch Beobachtung
□ Konzentrations- und Aufmerksamkeitserhöhung durch
Umgang mit dem Tier
□ Schärfung der sinnlichen Wahrnehmung
□ Korrektur von verzerrter Wahrnehmung von sich selbst oder anderen
Soziabilität:
□ Reaktivierung verdrängter Bedürfnisse nach Kontakt und Nähe
□ Empathie, Rücksichtnahme, soziale Sensibilität,
Kompromissbereitschaft durch Interaktionen mit dem Tier
□ Erlernen von Selbstbehauptung
□ Übernahme von Aufgaben und Verantwortung,
Verbesserung der Verbindlichkeit
Emotionalität:
□ Gefühlserfahrung (positiv und negativ)
□ Verbesserung von Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen,
Selbstachtung, Selbstwert
□ Förderung der emotionalen Selbststeuerung
□ Training bei Kontaktstörungen und kontaktängstlichen
Verhaltensweisen
Sprache & Kommunikation:
□ Anregung und Unterstützung der Laut- und Wortproduktion
□ angstfreies Sprechen (z.B. über das Tier),
die Tiere als Kommunikationsanlass und -inhalt
□ Erlernen nonverbaler (analoger) Ausdrucksformen

Mögliche Indikationen für eine pferdegestützte Therapie sind demzufolge z.B.:
o Autismus
o AD(H)S
o Entwicklungsverzögerungen
o geistige / körperliche Behinderungen
o Störungen des Sozialverhaltens
o Lern- und Sprachstörungen
o Essstörungen
o Angststörungen
o Depressionen
o Posttraumatische Belastungsstörung
o etc.
